Acht regionale Brauereien aus dem süddeutschen Raum stellen bei der INTERGASTRA 2024 ihre Neuheiten, aber auch ausgefallene und bewährte Bierkreationen vor.
Seit 2008 trifft sich die Bierbraubranche im Biergarten der regionalen Vielfalt auf der INTERGASTRA, Leitmesse für Gastronomie und Hotellerie, in Stuttgart. Die gut besuchte Sonderschau ist das Herzstück der Getränkehalle auf der Fachmesse und gilt als Schaufenster für die lebendige Biervielfalt im Süden des Landes. Mit einer Vielzahl an charaktervollen wie traditionellen Bieren und alkoholfreien Erfrischungsgetränken mit unverwechselbarem Heimatbezug hat der Biergarten der regionalen Vielfalt einiges zu bieten.
Unvergleichliche Vielfalt auf über 600 Quadratmetern
Im Biergarten der regionalen Vielfalt präsentieren acht heimische Brauereien ihre neuesten Bierkreationen, aber auch gängige Klassiker in authentischer Biergartenatmosphäre auf insgesamt 600 Quadratmetern Ausstellungsfläche. Darunter finden sich Spitzenbiere, die in unterschiedlichen internationalen Wettbewerben, vom European Beer Star bis zum World Beer-Cup teilweise bereits mehrfach ausgezeichnet wurden. Die regionale Herkunft, die große Leidenschaft für das eigene Produkt, die konsequente Verantwortung für beste Qualität sowie die Wertschätzung der eigenen Traditionen eint alle Ausstellerinnen und Aussteller.
Zu individuellen Bierpersönlichkeiten werden die Produkte der teilnehmenden Brauereien dank großem Ideenreichtum und dem ständigen Bestreben, mit neuen Bierkreationen die Gaumen der Nation zu kitzeln. Dabei ist selbstredend handwerkliche Braukreativität gefragt. Wir geben einen ersten Vorgeschmack zu den Brauereien, die im Biergarten der regionalen Vielfalt dabei sind, zu ihren beliebtesten Bieren und zu den Neuheiten, die sie auf der INTERGASTRA vorstellen.
Regionale Individualität statt Massenprodukt
In fünfter Generation wird bei der Kronenbrauerei Schimpf aus Neustetten-Remmingsheim Bier gebraut. Seit 1952 finden sich auch alkoholfreie Erfrischungsgetränke im Sortiment. Doch nicht nur in Sachen Getränke beweist das Familienunternehmen Einfallsreichtum: Zum 150-jährigen Jubiläum ließ Familie Schimpf die alte Tradition des Eisgalgens wieder aufleben. Hierbei werden ab einer Außentemperatur von -3°C an einem Stangengerüst riesige Eiszapfen hergestellt und nach der Ernte in den Kellern eingelagert, um das Bier klimaneutral zu kühlen. Klimaneutral läuft auch die Stromproduktion dank Wasserkraft und Photovoltaikanlagen. Ein spannendes Unternehmen, mit dem die Besucherinnen und Besucher der INTERGASTRA im Februar ins Gespräch kommen können.
Auf Klimaneutralität und regionale Zutaten von höchster Qualität setzt auch die in zwölfter Generation geführte Hochdorfer Brauerei aus Nagold: Natur-Aromahopfen aus dem eigenen Hopfengarten, frisches Schwarzwaldwasser und heimisches Regiokorn-Braumalz. Als CO2-freie und klimaneutrale Brauerei vertraut die Familienbrauerei auf das Slow-Brewing-Konzept. Regelmäßig werden die traditionell und schonend hergestellten Biere mit Preisen, Bestnoten und Goldmedaillen ausgezeichnet.
Für Charakterbiere, die nach dem Slow Brewing-Prinzip hergestellt werden, ist auch die Privat-Brauerei Zötler aus Rettenberg bekannt. Dreizehn Bierspezialitäten, zwei alkoholfreie Biere, vier Biermischgetränke und drei Craftbiere sowie Bierbrände und alkoholfreie Erfrischungsgetränke stellt die Familienbrauerei aus besten, regionalen Rohstoffen und mithilfe moderner Brautechnik her. Als Slow Brewer gibt die Familienbrauerei Zötler ihren Bierspezialitäten besonders viel Zeit zum Reifen, was ihnen einen runden und ausgereiften Geschmack verleiht.
Braukunst vom Feinsten
Handwerkliches Wissen und moderne Brautechnik treffen ebenfalls bei der Radbrauerei Gebr. Bucher aus Günzburg aufeinander. Die Brauer um Braumeister und Biersommelier Georg Bucher haben sich auf die Weizenbiergärung mit Hilfe von frischer Hefe spezialisiert. Die anschließende Flaschengärung, ähnlich wie beim Champagner, sorgt für ein besonderes Geschmackserlebnis. Neben den Günzburger Weizenbieren setzt die Brauerei neuerdings auch auf untergärige Biere: Georg‘s Helles und Rosa‘s Märzen. Beide können frisch vom Hahn gezapft während der Fachmesse probiert werden. Außerdem bringt das Brauunternehmen acht Weizenbierspezialitäten zur Verkostung mit.
Tradition leben, aber neue Wege gehen – das ist das Motto der Schwarzwälder Biermacher der Brauerfamilie Bauhöfer mit Sitz im badischen Ulm. 2021 übernahm Katharina Waldhecker die Geschäftsführung der Familienbrauerei Bauhöfer und setzt damit die Tradition in fünfter Generation fort. Die jüngste Brauerei-Chefin Deutschlands führt das Unternehmen in die Moderne, setzt aber auch auf manch althergebrachte Vorgehensweise zur Bierherstellung, um den Charakter der Bauhöfer Biere zu erhalten. So kommen noch heute offene Gärbottiche zum Einsatz, in denen beim Gärungsprozess entstehende Gerb- und Bitterstoffe direkt entzogen und besonders ausgewogene und harmonische Biere heranreifen können. Auf der INTERGASTRA kann eine Auswahl aus dem Sortiment, darunter auch das neue „Schwarzwälder Helle“, getestet werden.
Neues aus der Welt der Biere
Familie steht für Zusammenhalt. Dass dies nicht nur unter Blutsverwandten gilt, zeigt die Brauerei Leibinger vom Ravensburger Bierbuckel. Aufgrund von Lieferengpässen ihres bisherigen Glaslieferanten musste sich das Team um Brauereichef Michael Leibinger kurzerhand einen neuen Partner für die Flaschenproduktion suchen. Dafür schlossen sie sich mit anderen Brauereibetrieben der Region zusammen und wurden in der Heimat fündig. Die Bierproduktion und Abfüllung konnte rasch wieder anlaufen. Das hatte einerseits zur Folge, dass der Betrieb nach kurzer Durststrecke schnell wieder in Schwung kam, aber eben auch die Stars der Leibinger Biere, die traditionsreichen Sorten Edel und Pils, in neue Flaschen umziehen mussten. Beim Biergarten der regionalen Vielfalt können sich Neugierige einen eigenen Eindruck vom neuen „Gwand“ bilden und die unverändert charaktervollen Rezepturen der Bierspezialitäten genießen.
Die Schlossbrauerei Autenried zählt zu den besten der Region und darf seit 2008 im Biergarten der regionalen Vielfalt nicht fehlen. Die vielfach ausgezeichneten Biere werden ausschließlich mit natürlichem Doldenhopfen aus der Hallertau gebraut. Einen Teil der Braugerste baut die Brauereifamilie sogar selbst an. Das Brauwasser kommt aus der Autenrieder Schlossgartenquelle und auch die Hefe ist aus eigener Reinzucht. So wird in Autenried mit Brauerei, Getreideverarbeitung, Landwirtschaft und Brauereigasthof in einem eigenen Kreislaufwirtschaftssystem gearbeitete. Seit 2020 ist der Betrieb dafür nach der europäischen Öko-Audit-Verordnung (EMAS) zertifiziert.
Als Erfinderin des glanzhellen Kristall-Weizenbieres gilt die Edelweissbrauerei Farny. Erstmals kreiert hat das fein moussierende Weizen Oskar Farny im Jahr 1924, wie anhand eines wiedergefundenen Briefes nun nachgewiesen werden konnte. Anlässlich der INTERGASTRA 2024 lädt die Brauerei Farny zum 100-jährigen Geburtstag und zur Verkostung ihrer besonderen Bierspezialitäten ein.
Fundgrube an Inspiration für die Getränkekarte
Im Biergarten der regionalen Vielfalt lernen die Messebesucherinnen und -besucher nicht nur Bier- und Getränkepersönlichkeiten mit außergewöhnlichen Profilen kennen, sondern können auch Kontakte knüpfen oder vertiefen. „Gerade für Gastronomiebetreibende, die ihren Gästen individuelle Getränke mit Persönlichkeit und Geschichte anbieten möchten, ist der Biergarten der regionalen Vielfalt eine echte Fundgrube an Inspirationen“, sagt Markus Tischberger, Projektleiter der INTERGASTRA.
Bei aller Regionalität kommen auf der INTERGASTRA 2024 auch die nationalen und internationalen Marken nicht zu kurz. Die Fachbesucherinnen und -besucher können sich über die Angebote und Spezialitäten von zahlreichen eigenständigen Brauereien, aber auch Mineralbrunnen sowie Herstellerinnen und Hersteller von diversen alkoholfreien Getränken informieren. „Die große Vielfalt macht unsere Getränkehalle auf der INTERGASTRA aus und ist in ihrem Umfang einzigartig“, weiß Projektleiter Markus Tischberger.
Neben diversen Bierspezialitäten präsentieren die Ausstellerinnen und Aussteller in Halle 9 auch erlesene Spirituosen und Säfte, Smoothies und Energy Drinks. Einen weiteren Fokus legt die Fachmesse auf den Schwerpunkt Weine. Vor knapp zwei Jahren ging die INTERGASTRA eine Kooperation mit der „Weinelf“, der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft der Winzerinnen und Winzer, ein. Die Spielerinnen und Spieler der Mannschaft sind neben ihrem sportlichen Engagement ambitionierte und leidenschaftliche Winzerinnen und Winzer und stellen ihre besten Weine auf der INTERGASTRA vor. Des Weiteren präsentiert sich eine Vielzahl an Betrieben aus den Weinanbauregionen Baden und Württemberg. „Es wird geführte Verkostungen, Silent Tastings mit spannenden Themenflights und eine coole Weinbar geben“, verrät Tischberger, der sich auf eine erfolgreiche Fachmesse nachvierjähriger Pause freut.
Diese Brauereien sind im „Biergarten der regionalen Vielfalt“ in der Getränke-Halle auf der INTERGASTRA 2022 vertreten:
Schimpf, Familienbrauerei, Neustetten-Remmingsheim
Hochdorfer Kronenbrauerei, Nagold
Privat-Brauerei Zötler, Rettenberg
Radbrauerei Gebr. Bucher, Günzburg
Familienbrauerei Bauhöfer, Renchen
Heimatbrauerei Leibinger, Ravensburg
Schlossbrauerei Autenried, Ichenhausen
Edelweissbrauerei Farny, Kißlegg
Über die INTERGASTRA
Die INTERGASTRA (3. bis 7. Februar 2024) ist die Leitmesse für Hotellerie und Gastronomie – rund 1.500 nationale sowie internationale AusstellerInnen präsentierten 2020 auf dem Stuttgarter Messegelände ihr breites Angebotsspektrum in den Bereichen Küchentechnik, Food, Ambiente und Ausstattung für Hotel und Gastronomie, IT und Dienstleistung, Getränke und Kaffee. Über 100.000 BesucherInnen aus mehr als 30.000 Betrieben und über 70 Ländern informierten sich auf 120.000 m² über neueste Produkte, Trends und zukunftsweisende Ideen. Die INTERGASTRA findet regelmäßig im Verbund mit der GELATISSIMO, der größten Fachmesse für die handwerkliche Herstellung von Speiseeis nördlich der Alpen, statt. Auch die IKA/Olympiade der Köche, einer der ältesten und größten internationalen Kochkunstwettbewerbe der Welt in Stuttgart, findet wieder parallel statt. Nationale und internationale Köchinnen, Köche und Patissiers treten hier in Wettbewerb und schaffen mit ihren Kochkreationen die Trends von morgen.